Das Spielfeld
Gespielt wird an
einem Tischtennistisch(„Platte“) der etwa 1,5 Meter breit, 2,75 Meter lang und
0,75 Meter hoch ist. Ein Netz, das ungefähr eine Schlägerbreite hoch ist,
halbiert den Tisch. Das Spielfeld wird von einer weißen Linie eingefasst und
von einer dünneren Linie der Länge nach geteilt. Die Spieler stehen dabei an
der kurzen Tischseite.
Der Ball
Der Ball ist mit einem Durchmesser von 40 Millimetern recht klein, besteht
aus Zelluloid(deshalb brennen kaputte Bälle so schön) und ist im Allgemeinen
weiß und hohl. Somit springt er gut von Schläger und Tisch ab, ist dabei aber
leicht, sodass er nicht so weit gespielt werden kann, wie etwa ein Tennisball.
Die Oberfläche eines neuen Balls ist leicht rau, was zu besserer Haftung an
Schläger und Tisch führt.
Früher war der Ball mit 38mm etwas kleiner, um für den Zuschauer aber
längere und damit spektakulärere Ballwechsel zu ermöglichen, wurde die Größe
etwas angehoben.
Tischtennisschläger
Der Schläger, besteht meist aus Holz und ist auf beiden Seiten mit Gummi,
dem sogenannten „Belag“ beklebt. Dies unterscheidet ihn von den anderen
Schlägerarten, wie etwa Tennisschlägern, bei dem die Schlagfläche mit Saiten
bespannt ist. Der Gummi ist bei höherwertigen Schlägern ziemlich griffig, was
es ermöglicht, ihm Rotation zu verleihen. Diese macht die Ballannahme für den
Gegner schwieriger, weil sich dadurch sowohl die Flugbahn des Balls, als auch
das Absprungverhalten am Schläger ändert. Die verschiedenen Schläger
unterscheiden sich in Ihrem Verhalten bei Angriff und Abwehr des Balles. Der
Belag wird von guten Spielern recht häufig gewechselt, der Hobbyspieler kommt
aber oft sogar ein paar Jahre mit dem gleichen Belag aus.
Ausrüstung Preise
Betreibt man Tischtennis als Hobby wird außer dem Schläger und dem Ball
eigentlich keine weitere Ausrüstung benötigt. Übliche Sportkleidung, also kurze
Hosen und ärmellose Trikots dienen der besseren Bewegungsfreiheit.
Will man sich das erste Equipment zulegen sollte man darauf achten keine
„Baumarktprodukte“ zu kaufen. Ein brauchbarer Schläger sollte nicht weniger als
20 € kosten, um den Anforderungen gerecht zu werden. Der Kaufpreis für Bälle
beträgt weniger als 1 € pro Ball, fällt also nicht weiter ins Gewicht.
Einen Tisch sollte man sich fürs Erste nicht kaufen, sondern entweder
schauen ob es nicht in der Nähe einen Sportpark gibt, in dem man sich einen
Tisch mieten kann, oder auf öffentliche Möglichkeiten zurückgreifen. In vielen
größeren Parks gibt es meist einen Tisch, der zwar den offiziellen Regularien
nicht genügt, was dem Spielspaß eines Anfänger aber nicht im Wege steht.
Ziel ist es, durch Rückschlagfehler des Gegners, 11 Punkte zu erzielen, um einen Satz für sich zu entscheiden. Am Ende eines jeden Satzes werden, wie bei den meisten Ballsportarten, die Seiten getauscht, um faire Verhältnisse zu gewährleisten. Wer eine vorher ausgemachte Anzahl an Sätzen für sich entscheiden kann, gewinnt das Spiel (üblicherweise „3 aus 5“).
Jeder einzelne Ballwechsel beginnt mit dem „Aufschlag“ (Angabe) der ein paar wenigen Regeln folgen muss:
1. Der Ball darf nicht aus der Hand geschlagen werden, sondern aus dem freien Fall heraus, nachdem er gut sichtbar aus der freien Hand ein Stück nach oben geworfen wurde.
2. Der erste Ballkontakt darf nicht „über“ dem Tisch, sondern muss stets hinter der Grundlinie erfolgen.
3. Der Ball muss einmal auf der eigenen Hälfte und mindestens einmal auf der Gegnerischen landen.
4. Der Aufschlag wird immer wiederholt, wenn der Ball zwischen den beiden Tischberührungen das Netz touchiert. (Nicht aber wenn er nach dem Netzkontakt ins Aus fällt)
5. Nach zwei Aufschlägen wechselt der Aufschlag zum Gegner.
Nachdem beim Aufschlag der Ball noch auf beiden Seiten aufkommen musste, wird er im weiteren Verlauf nur noch auf die gegnerische Tischhälfte gespielt und zwar solange bis ein Spieler einen Fehler macht und nicht retourniert. Ein Satz muss immer mit mindestens zwei Punkten Abstand gewonnen werden. Ab einem Spielstand von „10:10“ wechselt der Aufschlag nach jedem Ballwechsel.
Wie bei den meisten Ballsportarten ist der Bewegungsablauf eines Schlages schwer zu beschreiben. Merken sollte man sich aber, dass es am effizientesten ist, die nötige Energie aus 3 Bewegungen zu beziehen:
1. Dem Arm, der immer leicht angewinkelt sein sollte
2. Dem Handgelenk, dass zum Zeitpunkt des Schlages immer gerade sein sollte
3. Dem Oberkörper, der sich leicht dreht.
Dabei ist das Timing entscheidend für ein konstantes Ergebnis.
Der Vergleich mit einem Boxer liegt nahe, der die Schlagkraft auch nicht nur aus der Streckung des Armes holt.
Wie bereits erwähnt spielt beim Tischtennis die Rotation, der sogenannte „Effet“, eine entscheidende Rolle.
Wird mit dem Schläger über den Ball gestrichen, sodass man den Ball im Moment des Kontaktes nicht sehen kann, spricht man von Oberschnitt (Topspin). Dadurch fällt der Ball schneller ab in seiner Bahn und springt eher flach und schneller wieder vom Tisch ab.
Das Gegenteil ist der Fall, wenn der Schläger beim Ballkontakt unter dem Ball ist. Der Ball wurde mit Unterschnitt (Chop) gespielt. Er fliegt relativ gerade und wird beim Kontakt mit dem Tisch gebremst, weshalb er steiler abspringt.
Zusätzlich lässt sich dem Ball Seitenschnitt verleihen und alle Kombinationen mit Oberschnitt und Unterschnitt.
Ob der Ball dabei mit dem von sich getreckten Arm (Vorhand) oder dem angewinkeltem Arm vor der Brust (Rückhand) getroffen wird, spielt dabei keine Rolle. Tendenziell hat man anfangs mit der Rückhand am meisten Probleme. Wichtig für das spätere Erlernen ist es, keine direkte Schwachstelle zu haben. Ist es zu offensichtlich, dass man eine hat, wird der Gegner diese gern und häufig bedienen. Es empfiehlt sich also einige Grundschläge sowie Vorhand und Rückhand zu beherrschen.
Es sei auch noch der Schmetterball (Schuss) genannt, der ab einer gewissen Höhe über dem Tisch gespielt werden kann und bei korrekter Ausführung leicht zum Punktgewinn führt. Dabei sollte der Schläger fast senkrecht zum Tisch stehen.
Anfängern wird auch hier geraten anfangs Bälle ohne Schnitt („leere“ oder „tote“ Bälle) zu spielen, oder mit leichtem Oberschnitt. Dabei sollte der Ball immer am höchsten Punkt seiner Flugbahn getroffen werden.
Hier seien ein paar Kniffe erwähnt die zum Punktgewinn führen oder zumindest den Gegner etwas mehr fordern.
Der wichtigste ist, das derjenige der den Ball immer zurückspielt schließlich immer gewinnt. Also nicht die Geduld verlieren, sondern lieber einen sicheren Ball spielen, als zu viel zu riskieren und selbst den Fehler zu machen. Nachfolgend noch ein paar weitere:
1. Aufschläge sollten in ihrer Bewegung immer nahezu identisch aussehen, um es dem Gegenspieler schwierig zu machen, zu wissen, welchen Aufschlag man spielt. Dabei ist es egal, ob er ohne Schnitt, kurz, lang, schnell oder langsam gespielt wird.
2. Dem Gegner den Ball auf das Handgelenk zuspielen. Dieser muss sich dann bewegen um ihn sauber mit Rück- oder Vorhand zu retournieren. Tut er das nicht folgt meisten ein Ball der angegriffen werden kann.
3. Verlorene Punkte sind Geschichte. Also nur solange ärgern, bis der nächste Aufschlage erfolgt.
4. Lass den Gegner laufen! Wenn der Ball gut kontrollierbar kommt, sollte man versuchen ihn dahin zu spielen, wo der Gegner nicht ist.
Da der Tisch verhältnismäßig klein ist, sollte man meinen Tischtennis sei nicht sonderlich fordernd, was Muskeln und Kondition angeht. Doch das ist schlicht falsch. Gerade bei längeren Ballwechseln kommt man schnell aus der Puste.
Während des Spiels sind die Beine eines Spielers immer in Bewegung. Durch diese „tänzelnde“ Bewegung auf den Fußballen, die wieder an einen Boxer erinnert, sind schnelle Bewegungen möglich, um immer die optimale Position zum Ball zu haben. Die Knie werden dabei nicht übermäßig belastet, da sie nie wirklich angewinkelt werden. Dadurch fördert Tischtennis auch die Rückenmuskulatur und die generelle Beweglichkeit. Auch die Oberschenkel werden durch die leichte Hocke in der gespielt wird trainiert, wie die Unterschenkel durch das Stehen auf den Fußballen.
Durch die immer steigende Geschwindigkeit durch zunehmende Spielpraxis, gewinnt die Antizipation der Schläge des Gegners immer mehr an Bedeutung. Man beobachtet den Schlag des Anderen, um ungefähr zu wissen, was einen erwartet. Auch die Reaktionsfähigkeit wird verbessert, in dem bestimmte Bewegungsabläufe im motorischen Gedächtnis („muscle memory“) abgelegt werden, was dazu führt, das selbst durch reflexartige Bewegungen der Ball noch weiter gespielt werden kann.
Tischtennis ist ein sehr fairer Sport. Vor jedem Aufschlag wartet man, bis sich der Gegner positioniert hat. Gegebenenfalls hält man kurz Blickkontakt, um sich zu vergewissern, dass er bereit ist. Bei Bällen die von der Kante des Tisches oder des Netzes unspielbar abspringen, wird sich durch Heben der freien Hand entschuldigt. Bei Uneinigkeit wird der Ball einfach wiederholt.
Dazu erwähnt sei eine Situation zwischen zwei der weltbesten Spieler Wang Liqin und Wang Hao bei einem Spielstand von 11:11 im entscheidenden Satz. Wang Liqin schlägt auf und berührt dabei regelwidrig den Ball mit seinem Trikot und spielt einen Netzaufschlag. Der Unparteiische will wiederholen lassen. Wang Liqin weigert sich. Nach kurzer Diskussion geht er selbst zur Punketafel und gibt seinem Gegner den Punkt und den Ball. Er verliert das Match nach dem folgenden Ballwechsel.